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Nachweis der Hinterwanderungsfreiheit nach über 36.000 Stunden Standzeit

Nachhaltigkeits-News für den RS MaxLiner und seine wasserdichte Altrohranbindung

 

In einem umfangreichen Prüfaufbau mit verschiedenen Rohrmaterialien konnte im Jahr 2019 erstmals ein Praxisnachweis der wasserdichten und hinterwanderungsfreien Anbindung von Hausanschlusslinern auf Basis von Epoxidharz erbracht werden. Das Konzept wurde von der IQS Engineering AG gemeinsam mit dem akkreditierten Prüflabor Siebert + Knipschild GmbH entwickelt und die Prüfung für den RS MaxLiner weist mittlerweile eine Standzeit von über 4 Jahren auf.

Die Renovierung von defekten Rohrleitungen mit Liningverfahren soll sicherstellen, dass kein Abwasser austreten und in Boden und Grundwasser gelangen kann. Zudem soll kein Grund- und Schichtenwasser in das Kanalnetz eintreten. Der Liner ist somit stets wasserdicht in der vorhandenen Rohrleitung, im Schachtbereich sowie in sämtlichen Anschlussleitungen anzubinden. Dies ist in kleinen Rohrdimensionen nicht immer mittels vorhandener Anbindungstechniken, wie z.B. Robotertechnik und Hutprofile, möglich.

Aminhärtende Epoxidharze

Im Hausanschlussbereich ist der Einsatz von hochwertigen Epoxidharzsystemen seit über 25 Jahren bewährt. Echte Epoxidharze werden in Verbindung mit Aminen in einer Polyadditionsreaktion vernetz. Harz und Härter verbinden sich und bilden ein stabiles Netzwerk bei einem extrem geringen chemischen Schrumpf. Nur dadurch können Hausanschlussliner ohne Ringspalt und mit Verbund zum Altrohr installiert werden, so dass keine zusätzliche Anbindungstechnik erforderlich ist.

Die Härtung des Liners in der vorhandenen Rohrleitung erfolgt unter dem Einfluss eines definierten Anpressdruckes und im Regelfall durch die Beschleunigung mittels Warmwasser oder Dampf. Über den Härtungsverlauf des Epoxidharzes wird dieses daher aktiv an die Rohrwand gepresst, was einerseits dem thermischen Schrumpf entgegenwirkt und darüber hinaus eine stabile chemische Anbindung des Liners an die Oberfläche des Altrohres zur Folge hat.

UV-Epoxyacrylate und -Vinylester

UV-härtende Epoxyacrylate oder Epoxy-Vinylester führen zwar das „Epoxy“ im generischen Namen, weisen jedoch auf Grund ihres völlig unterschiedlichen Härtungsmechanismus einen deutlich höheren Reaktionsschwund auf und sind bei weitem nicht zu vergleichbarer Anhaftung an die Oberfläche des Altrohres in der Lage. Im Gegensatz zum Polyadditionsmechanismus der Epoxidharze erfolgt die Vernetzung dieser Harze durch einen sogenannten radikalischen Polymerisationsmechanismus. Die Härtung wird erst durch Radikalbildung aufgrund der Einwirkung von UV-Licht ausgelöst und ist mit einer Volumenkontraktion der Matrix verbunden.

  

Prüfkonzept

Der Nachweis der hinterwanderungsfreien, wasserdichten Anbindung des RS MaxLiner erfolgte auf den Kunststoffrohrmaterialien PE, PP (HT, KG2000) und PVC (KG) sowie auf Gussrohr (SML). Sämtliche Rohre wurden auf der Innenseite gründlich mit Frittierfett bestrichen, zu Teststrecken zusammengefügt und mittels Wasserhochdruck gereinigt. Anschließend erfolgten Einbau und Härtung verschiedener RS MaxLiner-Materialien gemäß den Vorgaben des Verfahrenshandbuches und der gültigen abZ/aBG (DIBt-Zulassung). Änderungen der Einbau- und Härtungsparameter sind nicht vorgenommen worden, um eine Übertragbarkeit auf die Sanierungspraxis sicherzustellen.

Fluoreszierende Testflüssigkeit zur sicheren Auswertung

Anschließend wurde über Bohrungen und Schläuche ein Wasseraußendruck von 0,5 bar (5 m) direkt auf die Grenzschicht zwischen Liner und Altrohr angelegt. Dem Testwasser wurde eine fluoreszierende Prüfflüssigkeit beigemischt, um etwaige Hinterläufigkeiten zwischen Liner und Altrohr sowie Undichtigkeiten im Linerlaminat gut sichtbar zu machen. Der genaue Versuchsaufbau kann auf der Homepage der RS Technik AG (https://rstechnik.com/hinterwanderungsfreie-hausanschlusssanierung-mit-epoxidharzen/) sowie in der bi_Umweltbau 3/2019 nachgelesen werden.

Langzeitnachweis

Der Versuchsaufbau ist mittlerweile seit dem 11.04.2019 in den Räumlichkeiten der IQS Engineering AG in Betrieb und wird regelmäßig durch das Ingenieurbüro Siebert + Knipschild gesichtet. Auch nach über vier Jahren Laufzeit weisen die eingebauten RS MaxLiner keinerlei Undichtigkeiten und keine Hinterwanderung zwischen Liner und Rohrwandung auf. Die eingesetzten RS MaxPox Epoxidharzsysteme stellen die wasserdichte Anbindung des Liners an die verschiedenen Rohrmaterialien nachhaltig her und belegen ihre Langzeitstabilität bei einem Wasseraußendruck von fünf Metern. Das Ingenieurbüro Siebert und Knipschild konnte der RS Technik AG eine neue Prüfbescheinigung überreichen (Bild 3) und die Standzeit von 36.912 Stunden bestätigen.

 

Hinterwanderungsfreie Hausanschlusssanierung mit Epoxidharzen
Wasseraußendruck von 5 mWS steht seit 11.04.2019 (>36.912h)

Zusammenfassung

Der Langzeitnachweis der wasserdichten und hinterwanderungsfreien Anbindung des RS MaxLiners auf Kunststoff- und Gussrohren belegt, dass das Sanierungsziel über den Verbund des Liners mit dem Altrohr nachhaltig erreicht wird. In der abZ/aBG (DIBt-Zulassung) für den RS MaxLiner Z-42.3-389 ist der Hinweis enthalten, dass eine wasserdichte Anbindung ohne zusätzliche Anbindungstechnik erfolgen kann. Grundvoraussetzung für die wasserdichte Anbindung ist die Möglichkeit den Liner ohne Preliner einbauen zu dürfen, was auf Basis einer umwelttechnischen Bewertung des Deutschen Instituts für Bautechnik festgelegt wird. Insbesondere das RS MaxPox Eco überzeugt hier durch seine 100% SVHC freie Rezeptur und bietet Zukunftssicherheit für die wasserdichte Anbindung.

Literatur: Hinterwanderungsfreie Hausanschlusssanierung mit Epoxidharzen – Wasserdichte Anbindung an das Altrohr für den RS MaxLiner nachgewiesen: bi_Umweltbau 3/19